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Beschreibung: Der Freitag der 13. gilt im Volksglauben als ein Tag, an dem besonders viele Unglücke passieren. Der Wochentag als Jesu Todestag und die 13 als Unglückszahl (siehe Triskaidekaphobie) stammen aus christlicher Tradition.

Die krankhafte Angst vor einem Freitag dem 13. wird Paraskavedekatriaphobie genannt. Dieses Phänomen kann im Einzelfall so weit führen, dass Betroffene Reisen und Termine absagen oder sich an einem Freitag den Dreizehnten nicht aus dem Bett trauen.

Nicht überall auf der Welt ist Freitag der 13. ein besonderes Datum. In Spanien, Griechenland und Lateinamerika (außer Brasilien) gelten Dienstage, die auf den 13. eines Monats fallen (Martes 13), als Unglückstage. In Italien gilt Freitag der 17. als Unglücksdatum.

Auswertungen von Unfalldaten haben ergeben, dass sich an einem Freitag den 13. nicht mehr Verkehrsunfälle mit schwerem Sachschaden ereignen als an einem Freitag den 6. oder 20.
 
Häufigkeit: Jedes Jahr hat mindestens einen und höchstens drei Freitage, die auf einen Dreizehnten fallen.
  • Der kürzeste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt nur vier Wochen. Dies ist immer der Fall wenn der 13. Februar ein Freitag ist, und der Februar nur 28 Tage lang ist. Dann ist bereits im folgenden März wieder Freitag der 13. Zuletzt war dies 1998 der Fall, das nächste Mal wird es im Jahr 2009 sein.
  • Der längste Abstand zwischen zwei Freitagen den 13. beträgt 14 Monate oder genau 61 Wochen. Dieser Fall tritt ein, wenn der 13. Juli ein Freitag ist und das folgende Jahr ein Gemeinjahr ist. Dann ist erst der 13. September des Folgejahres wieder ein Freitag der 13. Letztmalig war dies Juli 2001/September 2002 der Fall.
  • Eine Pause von ebenfalls 14 Monaten (61 Wochen) zwischen zwei Freitagen den 13. erfolgt auch, wenn der 13. August ein Freitag ist, und das folgende Jahr ein Schaltjahr ist. Dann kommt es erst wieder im Oktober des Folgejahres zu einem Freitag den 13. Letztmalig war dies August 1999/Oktober 2000 der Fall.
Der gregorianische Kalender wiederholt sich wegen der Schaltjahrregeln alle 400 Jahre, was genau 20.871 Wochen entspricht. Dabei fallen die meisten Dreizehnten auf einen Freitag. Allerdings tritt die gleiche Häufigkeit mehrfach auf. Am seltensten kommt Mittwoch, der 31. vor, nur 398-mal in 400 Jahren. In der folgenden Tabelle sind die Häufigkeiten aller Kombinationen aufgeführt.

 Monatstag   So   Mo   Di   Mi   Do   Fr   Sa   
 1   8   15   22   688   684   687   685   685   687   684   4800 
 2   9   16   23   684   688   684   687   685   685   687   4800 
 3   10   17   24   687   684   688   684   687   685   685   4800 
 4   11   18   25   685   687   684   688   684   687   685   4800 
 5   12   19   26   685   685   687   684   688   684   687   4800 
 6   13   20   27   687   685   685   687   684   688   684   4800 
 7   14   21   28   684   687   685   685   687   684   688   4800 
   29   644   641   644   642   642   643   641   4497 
   30   627   631   626   631   627   629   629   4400 
   31   400   399   401   398   402   399   401   2800 

Die folgende Tabelle führt am Beispiel der Jahre 2001 bis 2028 all die Monate auf, an denen der 13. ein Freitag ist. Diese Abfolge wiederholt sich alle 28 Jahre von 1901 bis 2099.

 2001   2007      2018      April, Juli 
 2002     2013   2019   2024   September, Dezember 
 2003   2008   2014     2025   Juni 
          2020      März, November 
    2009   2015      2026   Februar, März, November 
 2004              Februar, August 
    2010      2021   2027   August 
 2005   2011   2016   2022      Mai 
            2028   Oktober 
 2006      2017   2023      Januar, Oktober 
    2012            Januar, April, Juli 

In der Tat gilt auch umgekehrt, dass Freitage auf keinen anderen Monatstag häufiger fallen als auf einen 13ten. Von den 20871 Freitagen einer 400-Jahres-Periode fallen auf die 31 Monatstage:

 01: 687   02: 685   03: 685   04: 687   05: 684   06: 688   07: 684   08: 687 
 09: 685   10: 685   11: 687   12: 684   13: 688   14: 684   15: 687   16: 685 
 17: 685   18: 687   19: 684   20: 688   21: 684   22: 687   23: 685   24: 685 
 25: 687   26: 684   27: 688   28: 684   29: 643   30: 629   31: 399   
 
Ursprung: Zwei Unglückssymbole an einem Tag:

Es gibt viele Deutungsversuche für diesen Volksaberglauben. Einer davon beruht auf der Tatsache, dass die Dreizehn und der Freitag jeweils einzeln schon seit langem als Unglückssymbole gelten:

  • Die 13 überschreitet das geschlossene Zwölfersystem und ist als Primzahl nur durch eins und sich selbst (restlos) teilbar. Das verleiht ihr schon eine besondere Bedeutung. In der Bibel hat die 12 eine harmonische Wirkung, beim Abendmahl hingegen waren 13 Personen anwesend. Die Aussage, die 13. sei der Verräter Judas gewesen – aus logischen Gesichtspunkten unhaltbar –, wird aber in diesem Zusammenhang gerne verwendet. Lange hieß die 13 im deutschen Volksmund das "Dutzend des Teufels". Nicht überall ist die Zahl aber ein Symbol für Unglück. In der jüdischen Tradition ist die 13 eine Glückszahl und ein Symbol Gottes, weil sie über der Zwölf steht. Bei den Japanern gilt die 13 ebenfalls als Glückszahl.
  • Der schlechte Ruf eines Freitags hat ebenfalls einen religiösen Hintergrund. Nach der christlichen Überlieferung wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt, auch Adam und Eva sollen an einem Freitag von den ihnen verbotenen Früchten des Baum der Erkenntnis gekostet haben. Noch 1930 galt aber etwa im protestantischen Norden Deutschlands der Freitag als Glückstag und besonders guter Termin zum Heiraten. In der Mitte und im katholischen Süden Deutschlands glaubte man hingegen eher an die Unglück verheißende Wirkung dieses Wochentags.
  • Es ist anzunehmen, dass abergläubische Menschen an Tagen, die gleichzeitig Freitage und Dreizehnte waren, schon immer besonders großes Unglück befürchteten. Die ganz besondere Symbolik der Kombination, an die heutzutage sogar Leute glauben, die weder mit Freitagen noch mit Dreizehnten ein Problem haben, scheint allerdings weitaus jüngeren Ursprungs zu sein.


Der "Freitag der 13." in der Geschichte:

Eines der ersten bezeugten "Unglücksereignisse", die auf einen Freitag den 13. fielen, war die am 13. Oktober 1307 vom französischen König Philipp IV. befohlene Verhaftung aller Mitglieder des Templerordens (Tempelritter). Schon Tage zuvor wurden an alle "Dienststellen" des Landes versiegelte Umschläge mit den Haftbefehlen versandt. Diese durften erst am Freitag, dem 13. Oktober 1307 geöffnet und ausgeführt werden. Dieses landesweit am gleichen Tag ausgeführte polizeiliche Kommandounternehmen war das erste bekannte seiner Art in der Geschichte. Für fast alle Mitglieder des Ordens wurde dieser Tag verhängnisvoll.

Der Amerikaner Thomas W. Lawson, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts durch Börsenspekulationen zum Multimillionär geworden war, schrieb 1907 den Börsenroman Friday the 13th, der in Deutschland noch im gleichen Jahr als Freitag der 13. erschien. Im Online-Archiv der New York Times findet sich keine Erwähnung von Friday the 13th vor 1907.

In Deutschland vergrößerte sich der Bekanntheitsgrad des neuen Unglückstages bei weitem, als 1916 der Film Freitag der 13. des Regisseurs Richard Oswald in die Kinos kam, der von einer Familie handelte, deren Mitglieder immer an diesem Datum starben. Somit scheint "Freitag der 13." spätestens seit 1916 auch in Deutschland ein allgemein bekannter Begriff geworden zu sein.

Ähnlich ist die Theorie einzuordnen, der Black Friday habe an der Legende um den Freitag den 13. mitgewirkt. Der amerikanische Börsenkrach von 1929 begann schon an einem Donnerstag, verknüpfte sich aber im allgemeinen Bewusstsein mit dem Freitag, weil es zur Zeit des Börsenkraches in den USA aufgrund der Zeitverschiebung in Europa bereits Freitag war. Allerdings geschah dies am 25. Oktober, also keineswegs an einem 13. des Monats. Auf die viele Jahrhunderte alte besondere Bedeutung des Freitages an sich hatte dieses Ereignis sicherlich keine nennenswerte Bedeutung.

1944 lief in deutschen Kinos die Komödie Freitag der 13. vom Regisseur Erich Engels, die jedoch den Aberglauben an den Freitag den 13. höchstens verstärkt, nicht aber erzeugt hat.

Der Volkskundler Stephan Bachter führt den Aberglauben auf das "sechste und siebente Buch Mosis" in der Fassung des Braunschweiger Planet-Verlages von 1949/50 zurück. Dort wird vor Unternehmungen an einem Freitag, dem 13. gewarnt. Vorher sei diese Verbindung völlig unbekannt gewesen. Stephan Bachter zufolge beruhe die große Popularität und die Annahme, dass dieser Glaube schon sehr alt sei, nur auf ihm nach falschen Medienberichten, in denen die Beinahekatastrophe der Apollo-13-Mission oder den Börsenkrach (Schwarzer Freitag) diesem Unglücksboten zugewiesen wurde.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts tauchte das Gerücht auf, "Freitag der 13." sei in Deutschland erst 1957 durch eine Glosse von Thilo Koch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zum Begriff geworden. Trotz klarer Gegenbeweise hält es sich seitdem hartnäckig.
 
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