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Namensherkunft: Auch wenn es naheliegend klingen mag, hat der Samstag nicht direkt etwas mit dem lat. Saturni dies zu tun, denn von diesem stammt die (ehemals) im Nordwesten Deutschlands gebräuchliche Form Satertag. Es ist anzunehmen, dass für den römischen Gott Saturn keine Entsprechung gefunden wurde und man diesen darum unübersetzt in die germanische Woche aufnahm. Auch wenn der Satertag einst weit verbreitet war in Deutschland ist er heute praktisch vollständig verdrängt worden. Im Engl. allerdings, wohin er wahrscheinlich über das Deutsche gelangte, hat er sich gehalten (Saturday). Für das Wort Samstag hingegen muss man weiter zurückgehen. Wenn es auch die vulgärlat. Form sambati dies gibt, ist diese doch zu jung, um die Vorform unseres Samstags zu sein. Diese findet man im vulgärgr. sámbaton. Wie aber kam das griechische Wort zu den Germanen? Die Frage ist besonders spannend, weil die Form auch ins Französische als samedi Eingang gefunden hat, im Gegensatz zum Spanischen sábado, welches eindeutig vom biblischen Sabbat herstammt (wie auch kirchengot. sabbato / sabbatus). Ähnlich wie bei den bairischen Spezialtagen wird angenommen, dass dieser Name durch gotische Vermittlung zu den Germanen gebracht wurde. Diese Ansicht hatte Auf gleichem Weg sollen die Wörter Pfaffe und Kirche aus dem Osten zu uns gestossen seien. Um auch die französische Form zu erklären wird zusätzlich von einer Einwanderungsweg durchs Rhonetal, angetrieben von Christengemeinden, ausgegangen.

Die im Gegensatz zum Satertag christlichere Form Sonnabend gab es auch schon ahd., nämlich sunnûn âband, und ae. sunnanaefen. Offensichtlich bezeichnete der Sonnabend ursprünglich lediglich die kirchliche Feier am Abend vor dem Sonntag. Nach seiner Übertragung auf den ganzen Tag, welche zuerst nur in Westfriesland und in Hessen-Thüringen durchgeführt wurde, verbreitete er sich rasch über Nieder- und Mitteldeutschland. Heute existieren Sonnabend und Samstag nebeneinander.

Ein ähnliches Phänomen wie bei der christlichen Tilgung des Götternamens Wodan durch das religiös neutrale ahd. mittawehha finden wir im skandinavischen Raum beim Samstag. Swe. lördag sowie dän. lørdag lassen sich auf den an. laugardagr zurückverfolgen. Eine Entlehnung davon finden wir im finnischen lauvantai, "Samstag". Laugardagr bedeutet nichts anderes als "Waschtag", was für Deutschsprechende leicht nachvollziehbar ist, weil das Wort Lauge damit verwandt ist. Die Form sagt übrigens auch etwas über altgermanische Hygienestandards aus.
 
Sonnabend: Die Bezeichnung Sonnabend (althochdeutsch: sunnunaband, altenglisch sunnanæfen) stammt aus der germanischen Tageseinteilung, als der Tag mit dem Abend begann. Im frühen Mittelalter erweiterte sich die Benennung auf den gesamten Tag, so wie beim ganzen Tag vor dem ersten Weihnachtstag (Heiligabend, vergleiche auch englisch fortnight = 14 Tage aus ags. feorwertyne niht). "Sonnabend" wird vor allem in Norddeutschland und im Ostmitteldeutschen verwendet.

"Sonnabend" war in der DDR (entsprechend der vorherrschenden regionalen Verbreitung) die offizielle Bezeichnung. Auch in bundesdeutschen Gesetzestexten (u. a. BGB §193 oder Ladenschlussgesetz) wird der Begriff Sonnabend verwendet.

In der Schweiz und Österreich ist der Begriff weitgehend ungebräuchlich und ist höchstens im passiven Wortschatz als typisch norddeutsch bekannt.
 
Besondere Samstage:
Karsamstag   Karsamstag
Sabbat   Sabbat
 
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